Wanderparadies Azoren: Meine Tipps für Pico, Faial und São Jorge

Wanderparadies Azoren: Meine Tipps für Pico, Faial und São Jorge

1. Dezember 2019 0 Von Apollonia

Nachdem ich euch im letzten Artikel schon meine Top 5 Wanderungen auf São Miguel vorgestellt habe, möchte ich nun mit drei kleineren Inseln weiter machen. Faial, São Jorge und Pico liegen relativ nah beieinander, sodass man gemütlich mit der Fähre von einer Insel auf die nächste fahren kann. Es ist sogar ohne Weiteres möglich, länger auf São Jorge zu bleiben, und von dort unter anderem Tagesausflüge nach Faial zu unternehmen. Die Insel ist nicht groß, aber zwei Tagesausflüge braucht es schon, um das Wichtigste gesehen zu haben.

In dem oben verlinkten Artikel habe ich auch allgemeine Hinweise für einen (Wander-)Urlaub auf den Azoren aufgeschrieben, die dir bei der Planung helfen sollen. Falls du noch Fragen hast, schreibe sie gerne in die Kommentare! Die meisten hier erwähnten Wanderungen sind nicht sehr anspruchsvoll und auch eher kurz. Trotzdem, oder gerade deshalb, kann ich sie unbedingt empfehlen. Manchmal ist es ja doch ganz schön mehrere verschiedene Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in einen Tag zu packen, und da hat dann eine Wanderung von 2-3 Stunden wunderbar Platz.

Wanderungen auf Faial

Auch wenn es einladend aussieht – an der Ponta dos Capelinhos sollte man sich mit dem Wandern zurück halten um die Natur zu schützen.

Rota Circular da Boca da Ribeira e da Farol da Ribeirinha

Dieser Wanderweg beginnt an der verfallenen Kirche von Espalhafatos im Osten Faials (EN1-1A von Horta kommend rechts nach Ribeirinha abbiegen und der Straße bis zum Ortsteil Espalhafatos folgen). Von dort ist der Weg beschildert – wir sind nur den Teil Richtung Meerseite gegangen, und zwar gegen den Uhrzeigersinn, sodass wir erst am Ende am verfallenen Leuchtturm von Ribeirinha vorbei kamen. Der Weg führte zuerst an der Straße entlang nach Süden, um dann Richtung Meer abzubiegen. Nach einer kurzen Weile ging es von der geteerten Straße rechts weg, um eine Schleife zum Hafen zu machen. Dieser Teil war sehr zugewachsen, aber schön. Unten am Hafen (Boca da Ribeira) angekommen machten wir eine kleine Pause, dann ging es weiter auf einem steilen, gestuften Weg im Wald. Oben angekommen sah man schon den verfallenen Leuchtturm. Von dort sind wir dann direkt zur Kirchenruine zurück gelaufen, es gäbe aber auch die Möglichkeit ein Stück weiter nördlich um das Städtchen herum zu laufen, die große Straße (EN1-1A) zu queren und quasi oben rüber zurück zu laufen. Das fanden wir allerdings aufgrund der zwar kleinen und wenig befahrenen, aber doch vielfach geteerten Straßen nicht so einladend.

[ca. 1,5h, 5km, 170hm; geht man den Teil oben rüber mit, dann ca. 3h20min, 10 km, 450hm]

Wanderungen auf São Jorge

Hinunter in die Fajã do João Dias

Auf diese Wanderung hatten wir uns eigentlich gefreut, dann war aber das Wetter so schlecht und ungemütlich, dass wir beschlossen haben es macht uns keinen Spaß. Also haben wir uns die Küste von oben angesehen, uns kurz 5 Minuten in den Sturm mit horizontalem Regen gestellt, sind ein mini Stück nach unten und wieder hoch gewandert, und sind dann wieder ins Auto gestiegen. Sehr schade, denn es sah sehr schön aus von oben! Man läuft zuerst nach unten in die Fajã, und am Ende wieder zurück nach oben. Eine Fajã ist eine Landzunge, die durch Lava oder Erdrutsche entstanden ist. Die Fajãs auf São Jorge sind seit 2016 UNESCO Biosphärenreservate. Startpunkt für die Wanderung in die Fajã do João Dias ist der Parkplatz mit den Koordinaten 38.725225,-28.226446 (die Fajã ist aber auch von der nächsten großen Straße ausgeschildert).

[ca. 1,5h, 3km, 400hm]

Wanderung auf den Miradouro do Morro das Velas

Diese Wanderung startet hinter der Kirche im Westen von Velas (Ermida Nossa Senhora do Livramento) und führt auf einen alten Walausguck mit fantastischer Aussicht. An guten Tagen kann man sogar den Pico Alto auf der Nachbarinsel sehen, einen Bilderbuchvulkan. Die Wanderung auf den Miradouro dauert nicht lange, und es lohnt sich oben ein bisschen entlang zu gehen, um in die gegenüberliegende Bucht sehen zu können. Der Weg auf den Morro Grande, auf dem der Walausguck steht, war damals nicht markiert, aber leicht zu finden. Wer es einrichten kann, dem sei auch der Sonnenuntergang auf dem Walausguck zu empfehlen.

[ca. 1h, 3km, 100hm wenn man diverse Seitenwege oben mit geht]

Von der Fajã dos Cubres zur Fajã da Caldeira do Santo Cristo

Wir starteten in der Fajã dos Cubres, denn auf der Fahrt dorthin gibt es einen sehr bekannten Aussichtspunkt, den wir nicht verpassen wollten, und wanderten über die Fajã do Belo bis zur Fajã da Caldeira do Santo Cristo. Dadurch, dass es kein Rundweg ist, muss man leider den selben Weg wieder zurück laufen. Dazu braucht man natürlich Zeit, weshalb wir uns dazu entschieden haben, nur bis Santo Cristo zu laufen, anstatt den Azorenklassiker weiter bergauf Richtung Serra do Topo zu beenden. Würde man das Ganze vollständig laufen, wäre es eine tagesfüllende Wanderung mit ca. 7,5h Gehzeit. Der Weg ist leicht zu finden.

[ca. 3h, 8km, 600hm wenn man in Santo Cristo umdreht, bis Serrra do Topo und zurück sind es ca. 7,5h, 19km, 1350hm]

Wanderungen auf Pico

Rundwanderweg um Ponta do Ilha

Besonders schön an dieser Wanderung ist der Abschnitt am schwarzen Lavastrand. Er ist gut markiert, allerdings trotzdem zum Teil nicht ganz so leicht zu finden zwischen den ganzen schwarzen Lavasfelsen. Startpunkt ist Manhenha, oder Engrade, je nach dem wie herum man die Strecke laufen möchte. Ich würde empfehlen, den Teil am Strand zuerst zu machen, denn er ist der anstrengendste aber auch schönste, und notfalls kann man einfach nur den einen Teil gehen und dann umdrehen.

[ca. 2,5h, 8,5km, 150hm]

Wanderung auf den Pico Alto – den höchsten Berg Portugals

Zu guter Letzt möchte ich natürlich noch die Wanderung auf den Pico Alto vorstellen! Beinahe hätte sie wetterbedingt nicht geklappt bei unserer Reise, aber dann hatten wir an unserem allerletzen Urlaubstag doch noch Glück! Eine Vulkanbesteigung ist doch immer irgendwie was Besonderes. Der Montanha do Pico, oder eben auch Pico Alto genannt, ist 2351m hoch, und somit der höchste Berg Portugals. Startpunkt der Tour ist das Casa da Montanha (1233m), wo man sich auch anmelden muss und ein GPS-Sendegerät bekommt. Es ist wohl relativ viel passiert in der Vergangenheit, deshalb diese Vorsichtsmaßnahme. Auch muss man sich vor der Registrierung ein Video mit Gefahren und Verhaltenshinweisen ansehen. Ich denke in der Hauptsaison besteigen hier sehr viele Leute den Gipfel. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und markiert, bei gutem Wetter kann man sich unmöglich verlaufen. Trittsicher und schwindelfrei sollte man sein, der Weg ist steil und steinig. Aber der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, die Aussicht ist fantastisch. Außerdem dampft der Gipfel, und es riecht ein wenig nach Schwefel – und das hat man ja wohl wirklich nicht alle Tage…

[ca. 2,5h, 3,5km, 1100hm bis zum Gipfel]