9 Gründe, warum du möglichst abwechslungreich trainieren solltest!

9 Gründe, warum du möglichst abwechslungreich trainieren solltest!

8. Mai 2020 0 Von Apollonia

Unbezahlte Werbung durch Markennennung. 

Wer viele sportliche Hobbies hat, kann sich nur nicht entscheiden…?

Für mich stand beim Sport schon immer der Spaß und die Freude an der Bewegung im Vordergrund. Trainieren nach Trainingsplan hat bei mir (leider) noch nie funktioniert, jedenfalls nicht länger als zwei Wochen – der Grund ist aber nicht, dass ich nach zwei Wochen keine Lust mehr auf Sport hatte, sondern, dass ich keine Lust mehr auf den Trainingsplan hatte. Ich gehe viel joggen, hauptsächlich um den Kopf frei zu bekommen, aber auch zum Traininig, ja. Ich hab also schon des Öfteren Trainingspläne rausgesucht, sogar selbst individuell auf mich angepasst, um mal ein bisschen schneller zu laufen. Ich laufe seit über 15 Jahren, und das immer ungefähr gleich schnell. Wenn ich dann von (sehr disziplinierten) Leuten in meiner Umgebung höre, wie sie sich ständig verbessern, immer schneller werden, immer länger laufen können, dann frage ich mich manchmal, was mache ich eigentlich falsch? Ich weiß allerdings die Antwort: Zu viele sportliche Hobbies, ich mag mich nicht auf eine Sportart festlegen, sonst verliere ich sehr schnell den Spaß. Aber – und deswegen schreibe ich diesen Artikel, falls es dir vielleicht genauso geht – genau das ist eigentlich auch ziemlich gesund.

Trainingsziel ‘Gesund und Fit’

Wer als Ziel für sein Training ‘Gesund und fit bleiben’ hat, dem sei gesagt: Eine Sportart alleine kann das eigentlich nicht leisten. Je mehr Vielfalt im Training, desto besser. Im Folgenden habe ich 9 Gründe gesammelt, warum ein abwechslungsreiches Sportprogramm besonders gut für unsere Gesundheit ist. Wenn dir noch mehr Gründe einfallen, freue ich mich über einen Kommentar!

 

1 Verschiedene Sportarten liefern unterschiedliche Reize für den Körper

Unterschiedliche Sportarten beanspruchen verschiedene Muskelgruppen. Aber auch die selbe Muskulatur wird bei unterschiedlichen Sportarten unterschiedlich gefordert. Zum Beispiel wird sowohl beim Fahrradfahren, als auch beim Spazieren gehen, und beim Tennis, die Gesäß- und Beckenmuskulatur beansprucht. Beim Radfahren zum Pedal herunterdrücken, beim Gehen, damit die Hüfte stabil bleibt, während man auf einem Bein steht, beim Tennis, unter anderem, um seitlich abzubremsen, und schnell die Richtung zu wechseln. Bei allen drei Sportarten wird also die Beckenmuskulatur angesprochen, aber jeweils in anderen Ausgangspositionen der Gelenke, sie muss also in verschiedenen Gelenkwinkeln effizient arbeiten können. Außerdem muss sie die Beine und das Becken in ganz unterschiedliche Positionen bringen. Dabei sind die Hebelwirkungen unterschiedlich, und die Gewichtsbelastungen. Es sind unter anderem entweder lange Ausdauer (Gehen, Radfahren) oder Explosivkraft gefragt, und auch die Einwirkungsdauer ist unterschiedlich. Beim Radfahren mache ich die Bewegung mehrere Tausend mal, beim Bouldern zum Beispiel das Aufstehen auf einem Bein maximal ein paar Mal hintereinander, dafür ist es auch viel anstrengender. Es ist sinnvoll für die gesamte Statik des Körpers, und die allgemeine muskuläre Balance, Muskeln in all ihren Möglichkeiten zu beanspruchen und zu trainieren. Dadurch werden Gelenke besser stabilisiert, und Bewegungen ausreichend geführt.

2 Ein guter Mix aus Kraftsport, Ausdauersport und Training der Mobilität bringt die meisten Vorteile

Da der menschliche Körper auf Effizienz und Ressourcenschonung ausgerichtet ist, wird er nichts aufbauen oder aufrecht erhalten, das nicht gebraucht wird. Für einen gesunden, schmerzfreien Körper, braucht man allerdings Kraft, Ausdauer und Flexibilität, deshalb sollte man das auch im Training von seinem Körper verlangen. Wer immer nur das selbe macht, egal ob das jetzt auf dem Sofa sitzen oder joggen ist, bringt seinen Körper dazu, sich anzupassen, und sich perfekt nur darauf auszurichten. Dabei verkürzt sich Muskulatur, und Gelenke haben irgendwann nicht mehr die volle Beweglichkeit. Das gilt für Herumsitzen genauso wie für Sport. Beim Laufen verringert sich mit der Zeit die Hüftbeweglichkeit, beim Klettern gerät die muskuläre Balance zwischen Brust- und Rückenmuskulatur durcheinander, beim Radfahren braucht man zu wenig Oberkörper- und Hüftbeweglichkeit und wird dadurch steifer. Außer man kombiniert verschiedene Kraftsportarten mit unterschiedlichsten Ausdauersportarten, und macht dazu Yoga (oder Hip Hop, oder Ballett, oder turnt,…).

3 Es hält geistig fit, immer neue Bewegungsmuster zu lernen

Neue Dinge zu lernen hält geistig fit. Dazu braucht man aber nicht unbedingt eine Sprache lernen, beziehungsweise sollte man wohl lieber zusätzlich dazu immer mal wieder neue Bewegungsmuster lernen. Dieses motorische Lernern wird immer wichtiger je älter man wird, weil man im jungen Alter sowieso viel Neues lernt, und das dann aber leider immer weniger wird, und auch immer schwieriger. Die Technik einer neuen Sportart zu lernen, kann sehr frustrierend sein, aber auch spannend. Neue Tanzschritte mit Hilfe eines Youtube Videos, einen Surfkurs, mal Snowboarden ausprobieren, Dart oder Bowling, Kunststücke beim Eislaufen lernen oder überhaupt mal Eislaufen lernen, Handstand lernen, komplizierte Yogastellungen ausprobieren, Slacklinen, Bouldern ausprobieren, im Trampolinpark herumhüpfen,… Die Möglichkeiten sind endlos, und alles was wir zum ersten Mal machen, oder erst lernen müssen, trainiert das Gehirn gleich mit.
Wir müssen das Zusammenspiel der Muskulatur für die neuen Bewegungen erst üben, und auch Dinge wie das Gleichgewicht zu halten in neuen Ausgangsstellungen sind am Anfang richtig anspruchsvoll.

4 Der Körper ist dafür gemacht, unterschiedliche Bewegungen zu leisten

Der Körper ist so ein Wunderwerk, wir können so unglaublich viel! Aber wenn wir es nicht nutzen, dann verlieren wir diese Fähigkeiten. Sitzen wir zum Beispiel nicht mehr auf dem Boden, kann es sein, dass sich unsere Hüftbeweglichkeit verschlechtert, sodass wir irgendwann nicht mehr gemütlich auf dem Boden sitzen könnten, wenn wir wollten. Früher, also zur Zeit der Neandertaler, wurden alle Bewegungen, die der Körper so können sollte, im täglichen Leben genutzt, und sind so nicht verloren gegangen. Die Leute sind im Wald auf unebenem Boden gelaufen, mussten unter Bäumen durchkriechen oder über Felsen klettern, sich nach Beeren bücken, auf Baumstämmen balancieren, durch Flüsse oder im See schwimmen, saßen am Langerfeuer am Boden, haben schwere Dinge von A nach B getragen und bestimmt noch vieles mehr. Unser Alltag gibt das nicht mehr her, aber der Sport, der kann das!

5 Viele verschiedene Bewegungsarten helfen dabei, den Körper besser kennen zu lernen und einschätzen zu können

Jede Bewegung die wir machen, liefert dem Gehirn Rückmeldung. Ungewohnte, neue Bewegungsarten lassen uns unseren Körper neu erfahren, auf einer Ebene, die man gar nicht so wirklich beobachten kann. Aber das Resultat kann man beobachten, das verbesserte Körpergefühl. Je mehr Bewegungs-Input man sich schenkt, desto weniger fühlt man sich wie ein Körper-Clown, desto besser lernt man sich selbst und seinen Körper kennen. Das schützt einerseits vor Verletzungen, weil man besser einschätzen kann, was der Körper kann, sich vielleicht auch kontrollierter bewegen kann (man kann nämlich zum Beispiel fehlende Kraft gut mit Schwung ausgleichen, das ist aber nicht so leicht zu kontrollieren), und eher merkt, wenn man sich überfordert. Ich finde es auch unglaublich cool, wenn man weiß, wie lange man bestimmte Belastungen in etwa durchhalten kann, auch wenn man das noch nie in der Art gemacht hat.

6 Viele unterschiedliche sportliche Aktivitäten schützen vor einseitiger Belastung und Schmerzen

Es bräuchte einen sehr ausgeklügelten Plan, wie ihn beispielsweise Hochleistungssportler haben, um die muskuläre Dysbalance, die durch einseitiges Training ensteht, abzufedern. Aus diesem Grund machen Profisportler ein sogenanntes Ausgleichstraining, das vor allem aus dem besteht, was bei ihrer Sportart fehlt. Läufer z.B. müssen spezifisches Krafttraining und Mobilitäts- und Flexibilitätstraining zum Ausgleich absolvieren. Das macht vielen Freizeitläufern aber keinen Spaß, oder sie wissen dazu nicht genug, deshalb lassen sie es weg. Wie gut ist es dann, zusätzlich zum Laufen, Bouldern zu gehen und sowieso manchmal Abends gern Yoga zu machen, und dann auch noch hin und wieder zum Tennis oder Badminton zu gehen, weil es Spaß macht? Und am Wochenende eine größere Radtour zum See zu machen, oder Skifahren zu gehen, und sich vielleicht noch – selten, aber besser als nie – gerne Abends nach der Arbeit mit einem 15min-HIIT Bauchmuskeltraining auszupowern. Ich spreche hier übrigens von einem Zeithorizont von ein paar Wochen, denn wenn ich zum Beispiel alle Sportarten, die ich gerne mache, versuche in eine Woche zu packen, dann kann ich sonst nichts mehr tun.

7 Man findet immer Möglichkeiten für Bewegung die gerade gut tut

Mit einer Erkältung sollte man nicht intensiv trainieren, das ist glaube ich allen klar. Ist man aber leicht angeschlagen, fühlt es sich meistens gut an, trotzdem ein bisschen was zu machen, vor allem, wenn man den ganzen Tag im Büro saß.  Ich mache dann gerne noch Yin Yoga am Abend oder einen kleinen Spaziergang. Nach einer OP kann man wahrscheinlich auch erstmal nicht alles an Sport machen, das man gerne machen würde, aber wer eine große Auswahl an Möglichkeiten hat, der findet schon was. Bei Handgelenksproblemen geh ich zum Beispiel natürlich nicht Bouldern sondern vielleicht zum Tanzen, oder Inlineskaten, wenn der Knöchel verstaucht ist oder schlimmer, zum schwimmen (wenn das schon geht) oder mache daheim Gymnastik. Habe ich wenig Zeit, kann ich ein kurzes HIIT oder eine kurze Yoga Stretching Einheit unterbringen. Im Urlaub liebe ich das Joggen am Strand oder gehe Stand Up Paddlen oder Bodyboarden, ist es mir zu warm fürs Joggen, fahr ich mit dem Rad zum See und schwimme dort eine Stunde,… Die Möglichkeiten sind unendlich, und je mehr Sportarten davon in meinem Repertoire sind, desto eher fällt mir was ein, war gerade gut tut, und auf das ich Lust habe.

8 Die Grundlagenausdauer und generelle Kraft verbessert sich

Wenn du dann zum allerersten mal in deinem Leben Krav Maga machst, oder Ballett, oder mit Parkours anfängst, dann hast du von Anfang an Spaß dabei, weil du nicht nach kurzer Zeit k.o. gehst. Du wirst quasi ein allround-Sportler, der überall ganz gut mithalten kann.

9 Man bleibt dran, weil es Spaß macht

Viele verschiedene Sportarten zur Auswahl zu haben, nimmt den Druck raus. Man kann sich mit Freunden zum Squash oder Badminton verabreden. Bei schönem, warmen Wetter freut man sich schon auf die Runde mit den Inline Skates, bei Regenwetter bleibt man zu Hause und macht ein Tanzworkout oder Yoga aus Youtube, oder man geht trotzdem raus. Kein schlechtes Gewissen, weil man wieder nicht laufen war, sondern stattdessen ein gutes Gefühl, weil man trotzdem in Bewegung war und es der Seele gut tat. Und der Tag kommt ganz sicher, an dem man wieder Lust hat auf Joggen – bei mir meist innerhalb spätestens einer Woche…