8 Gründe warum wir öfter spazieren gehen sollten

8 Gründe warum wir öfter spazieren gehen sollten

1. Januar 2019 Aus Von Apollonia

Meine Website heißt aus mehreren Gründen „Draußen Laufen“. Auf der einen Seite ist es das was ich am liebsten tue, und was ich wahrscheinlich ununterbrochen tun würde, wenn ich nicht auch noch einen Job und andere Verpflichtungen hätte. Auf der anderen Seite ist es aber etwas, das uns eigentlich in die Wiege gelegt ist. Seit Urzeiten bewegen sich Menschen durch ihre Muskelkraft fort: Durch Gehen, Laufen und Rennen. Wir brauchen diese Art von Fortbewegung für unsere körperliche Gesundheit, auch wenn wir sie längst nicht mehr wirklich brauchen um von A nach B zu kommen. Dafür haben wir ja jetzt Autos, Fahrräder, Züge und so weiter – aber den gesundheitlichen Vorteil des Gehens bekommen wir dabei nicht ab.

Unsere mangelnde Bewegung versuchen wir oft im Fitnessstudio oder bei einer Laufrunde zweimal die Woche auszugleichen. Früher waren die Menschen gezwungen im Schnitt täglich 7-10 km zu laufen. Im Schnitt heißt, es gab natürlich Tage mit weniger Kilometern, dafür aber auch welche mit 20/30/40 km. So viel wie wir nur laufen wenn wir Fernwandern. Wir haben noch nicht verstanden, dass man ein Bewegungsdefizit, das so groß ist wie unseres, nicht mit einer Stunde Fitness am Abend ausgleichen kann. Ganz genauso wie man einen ganzen Tag voller Fastfood nicht mit einem Salat Abends ausgleichen kann. Das ist unter anderem ein Grund, warum auch „sehr sportliche Leute“ Rückenschmerzen, Arthrose und Arteriosklerose bekommen, um nur mal ein paar unserer sogenannten Zivilisationskrankheiten zu nennen. Spazierengehen ist gesund und tut uns gut – wir brauchen mehr davon in unserem Alltag! Hier folgen sechs mehr oder weniger ausführlich beschriebene Gründe warum draußen laufen auch dir gut tut.

GEHEN TRAINIERT MUSKULATUR DIE WIR DRINGEND BRAUCHEN

Gehen, und dabei vor allem das Gehen auf unebenem Terrain, wie zum Beispiel in einem Wald, trainiert unter anderem unsere Bein-, Po- und Hüftmuskulatur. Vor allem die Hüft- und Pomuskulatur brauchen wir ganz dringend um Rückenschmerzen vorzubeugen. Sie stabilisiert das Becken und die Beinachse und hält uns quasi von unten her gerade. Da das Becken direkt mit der Wirbelsäule in Verbindung steht, wirkt sich jede längerfristige Asymmetrie schädlich auf unsere Bandscheiben aus. Eine starke Muskulatur an Becken und Hüfte außen steht außerdem in Verbindung mit einer starken Muskulatur innen. Sprich, dem Beckenboden. Eine gute, ausbalancierte Po- und Hüftmuskulatur schafft sozusagen die Rahmenbedingungen für einen gesunden Beckenboden. Und die einfachste Übung für diese ausbalancierte Muskulatur? Gehen!

DRAUSSEN GEHEN MACHT DEN KOPF FREI

Auch für die Psyche ist Gehen wunderbar. Je natürlicher die Umgebung, desto besser. Je länger man läuft desto besser. Ich denke, jeder der schon mal auf einer Fernwanderung unterwegs war, der kann bestätigen: Es tut dem Kopf gut. Aber auch ein kleiner Spaziergang am Morgen oder Abend kann diesen Effekt haben. Man kann die Gedanken schweifen lassen und hat für eine Zeit lang keine Pflichten und Ablenkungen.

GEHEN ENTSCHLEUNIGT

Gehen geht langsam. Auch wer schnell geht, kommt nicht wirklich schnell voran – jedenfalls im Gegensatz zu unseren anderen Fortbewegungsmitteln. Und das ist schön! Denn weil wir aktiv dafür entscheiden, dass es mal langsamer gehen darf, nehmen wir damit Tempo aus unserem Alltag. Gerade in unserer hektischen Zeit tut es uns gut einen Gang zurück zu schalten und dem Kopf zwischendurch eine Pause zu gönnen.

DRAUSSEN SEIN VERGRÖSSERT DIE SPANNE UNSERER WOHLFÜHLTEMPERATUR

Wir versuchen in unserer Wohnung immer ungefähr die selbe Temperatur aufrecht zu erhalten. Auch im Auto, in der Bahn, beim Einkaufen und in der Arbeit – der Temperaturbereich dem wir unseren Körper aussetzen ist relativ klein. So verlernt unser Körper seine Temperatur angemessen zu regulieren. Im Winter frieren wir unglaublich, im Sommer sind wir schnell k.o. und müssen uns schonen. „Use it, or lose it“, ein sehr beliebter Spruch unter Physiotherapeuten, trifft auch hier zu: Wer seinen Körper nicht trainieren lässt mit seinen Mini-Muskeln (die z.B. die winzigen Härchen auf den Unterarmen bewegen), Poren und Drüsen, der verlernt, mit Temperaturen außerhalb der Zimmertemperatur umzugehen. Wenn wir ihn aber trainieren lassen, einfach indem wir öfter draußen sind und ihm mehr Input liefern, können wir den Bereich unserer Wohlfühltemperatur vergrößern. Und die Natur und das Draußensein dann noch mehr genießen…

DRAUSSEN LAUFEN LIEFERT INPUT FÜR UNSER GLEICHGEWICHTSSYSTEM

In unseren Häusern ist der Boden überall flach, manchmal sind kleine Stufen zu finden, aber der Untergrund ist in sich nie schief und krumm. Unsere Füße haben knapp 30 Gelenke, die sehr viele verschiedene Stellungen einnehmen könnten, wenn wir ihnen dazu Input liefern würden. Das tun wir aber meistens nicht, denn dazu müssten wir über unebenen Grund laufen. Und zwar am Besten barfuß. Waldboden mit seinen Wurzeln, Steinen und generell verschiedenen Untergrundarten liefert uns diesen Input. Unsere Füße und auch unser Gleichgewichtssystem muss darauf reagieren und wird trainiert. Wer nicht barfuß laufen will oder kann, der sollte sich Schuhe mit flexibler Sohle aussuchen und sich überlegen ob nicht Barfußschuhe eine Idee wären. Wer ein gutes Buch zu diesem Thema sucht, dem empfehle ich „Barfuß gehen“ von Katy Bowman.

GEHEN IST EINE ENTLASTUNG FÜR UNSERE BLUTGEFÄßE UND DAS HERZ

Sitzen belastet unser Herz – das ist spätestes seit dem Bestseller „Sitzen ist das neue Rauchen“ kein Geheimnis mehr. Die Muskulatur hilft nicht mit das Blut zum Herzen zu transportieren – das belastet die Venen. Außerdem hilft die Muskulatur im Sitzen nicht mit, das Blut in die Bereiche zu lenken die gerade arbeiten (weil keine arbeiten), dadurch muss das Herz selbst mehr machen.
Gehen entlastet das Herz. Die Muskulatur hilft beim Pumpen in die Peripherie mit, und beim Rücktransport, wobei Gehen gleichzeitig so wenig anstrengend ist, dass der Sauerstoff der die Muskeln bei normaler Herz- und Atmungsaktivität erreicht in der Regel fast ausreicht. Deshalb entlastet Gehen das Herz und die Gefäße mehr als es sie durch die gesteigerte Anstrengung belastet.

ES TUT UNSEREN AUGEN GUT EIN BISSCHEN IN DIE FERNE ZU SCHAUEN

Drin ist alles sehr nah. Der Bildschirm, auf den wir große Teile unseres Tages schauen, aber auch alles andere. Selbst sehr große Räume reichen nicht, um unsere Augen zu entspannen. Wenn wir in die Nähe schauen, muss sich nämlich einer unserer Augenmuskeln anspannen um die Linse in die richtige Einstellung zu bekommen. Und das normalerweise den größten Teil des Tages. Raus gehen und dabei mal etwas zu fixieren das weiter weg ist, zum Beispiel einen Baumwipfel oder das Haus der Nachbarn, tut diesem Augenmuskel gut, dann kann er sich entspannen.

DRAUSSEN SEIN MACHT GLÜCKLICH UND LÄSST UNS BESSER SCHLAFEN

Draußen bekommt der Körper viel mehr Licht ab als drin – auch bei schlechtem Wetter. Das allein wirkt schon stimmungsaufhellend. Zusätzlich bauen wir Vitamin D auf, was einem Mangel und somit depressiver Stimmung vorbeugt. Wer tagsüber draußen war und sich viel an der frischen Luft bewegt hat, der schläft auch nachts besser. Laut der National Sleep Foundation of Amerika verhilft schon ein kleiner Spaziergang täglich zu einem besseren Schlaf.