Riffelspitze und Riffelkopf: Die perfekte Sommertour

Riffelspitze und Riffelkopf: Die perfekte Sommertour

6. Juli 2019 0 Von Apollonia

Heute hab ich die perfekte Sommerbergtour für euch! Eine kühle Klamm, zwei luftige Gipfel und am Ende ein erfrischendes Bad im See. Dazu viele Höhenmeter und eine tolle Aussicht auf Zugspitze, Alpspitze und den Eibsee. Da die Tour sehr lang ist, und auch nicht so gut abzukürzen, muss das Wetter stabil sein. Insgesamt sind es ca. 1700 hm und 23,5 km.

Blick auf die Riffelspitze

Wir starten recht kühl durch die Höllentalklamm

Los geht es für uns am oberen Wanderparkplatz in Hammersbach. Wir sind um halb acht dort, und bekommen erst mal einen ziemlichen Schock – was machen die vielen Autos da? Wir überlegen kurz, ob wir uns falsch entschieden haben, ob wir jetzt mit hunderten anderen Leuten in einer Schlange auf den Gipfel wandern müssen? Das wäre unschön, denn wir beide brauchen dringend einen ruhigen und entspannten Bergtag. Nachdem wir brav ein Parkticket gekauft haben, laufen wir los und biegen dann auf den Steig im Sagenwald ab. Da sind wir erst mal alleine, denn die anderen Wanderer entscheiden sich für die Forststraße. Man sieht, dass der Weg normalerweise stark begangen wird, aber wir bleiben bis zum Einstieg in die Höllentalklamm alleine. Heute soll es über 30°C heiß werden, doch noch ist es schön kühl. Fast zu kühl, stellen wir fest, als wir in der Klamm stehen und von oben nass werden. Die Höllentalklamm ist wirklich sehr schön, kein Wunder, dass hier normalerweise viel los ist! Mit zwei Männergruppen wandern wir langsam durch das Naturschauspiel, bleiben ständig stehen und machen Fotos und merken irgendwann mittendrin, dass man mit der Zeit doch so nass wird, dass sich eine Regenhülle für den Rucksack gelohnt hätte. Aber egal, denn als wir oben aus der Klamm kommen, sind wir froh um die nassen Haare und Shirts, die uns noch ein wenig weiter kühlen. Ein bisschen was ist schon los auf der Höllentalangerhütte, die Sonnenschirme stehen schon bereit und erwarten einen Massenansturm an Ausflüglern. Auch wir machen eine kurze Pause, und laufen dann – wieder alleine – weiter ins Tal hinein. Am Abzweig zum Wanderweg auf die Zugspitze sehen wir nochmal ein paar Leute, die gerade Klettersteigsets anlegen, aber ansonsten bleiben wir den restlichen Tag (bis zum Eibsee) fast einsam und finden so zum Glück doch noch unseren entspannten Tag in den Bergen. Der Weg ist schön, ein bisschen zum hinlangen und kraxeln, eine tolle Aussicht auf das  Tal mit der Höllentalangerhütte.

Die Gipfelrast ist schon in Sicht…

Ein paar Trinkpausen später stehen wir schon an der Riffelscharte, rechts von uns nicht mehr weit ist unser erster Gipfel, links sieht man die Zugspitze und davor unseren zweiten Gipfel. Vorne glitzert im Tal der Eibsee. Wir freuen uns jetzt schon auf das kühle Bad! Aber zuerst noch die letzten Höhenmeter zur Riffelspitze und dann eine ausgiebige Gipfelrast!

Wir liegen über eine Stunde in der Sonne, es ist so schön… Wir spucken Kirschkerne den Hang hinunter, essen Käsebrote und Butterbrezen und genießen einfach nur, dass wir hier sein dürfen und so viel Zeit für uns haben. Leider müssen wir doch irgendwann gehen (und die Wanderschuhe wieder anziehen…) – aber der zweite Gipfel ist ja nicht weit weg. Der Riffelkopf ist ein Grashügel, auf dem wir noch mal eine Viertelstunde sitzen und einen kleinen Gipfelschnaps trinken. Dann gehts drahtseilversichert aber nicht schwierig bergab, dem Eibsee entgegen. Wir passieren ein großes Schotterfeld am Rand, das zum Bergabgehen echt angenehm ist, aber die armen Wanderer die uns entgegen kommen tun mir leid – hochlaufen möchte ich hier nicht…

Auch der Weg ins Tal ist sehr schön, ganz langsam ändert sich die Vegetation, erst mehr Latschenkiefern, dann Lärchen und zum Ende hin größere Bäume, sodass wir wieder im Schatten wandern. Wir überqueren die Gleise der Zahnradbahn auf die Zugspitze (es gibt hier einen kleinen Bahnhof, man könnte die restliche Strecke zum Eibsee mit der Bahn fahren. Wir sehen sie nicht fahren, und haben auch keine Lust unsere schöne Tour mit einer Bahnfahrt zu unterbrechen.) Über uns fährt die Seilbahn auch auf die Zugspitze – die Idylle leidet aber nicht sehr darunter. Unterwegs machen wir nochmal zwei kurze Pausen, eine an einem Bach wo wie unsere Wasservorräte auffüllen, und die zweite für den mitgebrachten Kaffee und Kuchen 🙂

Zum Schluss wartet der Eibsee auf uns

Dann die letzten Höhenmeter hinunter zum Eibsee. Das kühle Nass ist genau das was wir und unsere Beine jetzt brauchen! Wir schwimmen bestimmt 15 min im See, müssen aufpassen, dass wir nicht von diversen StandUp-Paddlern und Tretbooten überfahren werden, und schauen nochmal zurück auf die Gipfel von denen wir kommen. Es ist immer wieder faszinierend, wie weit man zu Fuß kommt, an einem Tag!

Für den Weg vom Eibsee zurück nach Hammersbach brauchen wir noch ungefähr eine dreiviertel Stunde, und machen dabei die 1700 Höhenmeter noch voll. Die Tour ist lang, aber so schön, und wir beschließen beide, dass wir nichts besseres hätten machen können an diesem Sommertag!

Erfrischendes Bad im Eibsee

Informationen zur Tour

Startpunkt: ist der obere Wanderparkplatz in Hammersbach (Garmisch-Partenkirchen)

An- und Abreise ist mit der Bahn möglich: Hammersbach hat einen Bahnhof, und man könnte dann sogar gleich vom Eibsee aus zurück Richtung München fahren.

Schwierigkeit: Es ist eine lange Tour (23,5 km, 1720 hm), mit Kraxeleien. Sie ist nur geeignet bei stabilem Wetter und wenn du sehr trittsicher bist und keine Höhenangst hast.

GPX-Track: Hier kannnst du den GPX-Track downloaden: Sommertour Riffelspitze und Riffelkopf