Pali Notches – eine Gratwanderung auf Oahu, Hawaii

Pali Notches – eine Gratwanderung auf Oahu, Hawaii

15. März 2020 1 Von Apollonia

Das war wieder eine Wanderung… Ich hatte sie im Internet gefunden, und weil die Bilder so schön aussahen, wollte ich sie unbedingt auch gehen. Zuerst stand sie auf dem Plan nach unserem Ausflug nach Waikiki und dem Diamond Head, aber da wurde es so spät, dass wir sie nicht mehr geschafft hätten, auch wenn die Wanderung auf die Pali Notches nicht besonders lang ist. Also sind wir am nächsten Tag nach Pearl Harbour nochmal hin gefahren. Sie beginnt an der Pali Lookout Platform am Pali Highway, der Honolulu und Kailua verbindet. Deshalb auch der Name.

Nachdem wir uns ein Parkticket für den Lookout gekauft, und uns die Aussicht vom Lookout angesehen hatten, haben wir lange überlegt, ob wir wirklich gehen sollen. Das Problem war folgendes: Der Weg war nicht beschildert, wenn man von den Warnschildern mal absah. Und die Warnschilder sagten eindeutig, dass man hier nicht wandern soll/ darf. Jetzt ist das vor allem auf Oahu oft eine Versicherungssache, viele Wege, die ursprünglich offen waren, wo sogar noch Seile an schwierigen Stellen montiert sind, sind mittlerweile verboten. Was eigentlich niemanden interessiert, aber ich bin da halt ein wenig zu brav. Vor allem fuhr ständig die Polizei am Parkplatz vorbei (auch das ist normal, die Touristenparkplätze werden ziemlich engmaschig kontrolliert, wohl aus Angst vor Diebstählen). Ich wollte zwar eigentlich unbedingt auf diesen Grat rauf, allerdings hätte ich mich von den Schildern abschrecken lassen. Dann haben wir beobachtet, wie eine Gruppe Jungs links von der Platform im Wald verschwunden ist, neben einem Warnschild. Laut meiner Beschreibung sollten wir aber rechts vom Lookout hochlaufen, ein Weg war da nicht zu sehen. Wir standen ein bisschen unentschlossen rum, und dann kamen von rechts zwei sehr sportliche Wanderer runter. Die hat mein Mann dann gefragt, wo sie waren und wie der Weg so ist, und dann haben wir uns doch getraut.

Wir haben uns also umgezogen (Badeshorts und Bergschuhe, unser Wanderoutfit für Hawaii) und sind los. Zuerst war es ein ganz schönes Dickicht, aber dann war der Weg eigentlich ganz gut. Und wir waren auch sehr schnell oben am Grat. Da wehte ein bisschen Wind, nicht viel (bei viel Wind sollte man den Grat auch nicht gehen, es ist nämlich echt schmal und geht seitlich ganz schön weit runter), aber genug, dass es sich gut anfühlte. Und diese Aussicht! Ich träume immernoch von den steilen und stark bewachsenen Graten auf Hawaii. Das Wetter war bei uns nur mäßig, aber das machte überhaupt nichts, wir haben jede Minute genossen. Ist man mal oben am Grat, wird die Wanderung immer schwieriger, und man muss sich gut überlegen, wie weit man gehen möchte. Denn man muss ja den selben Weg zurück. Prinzipiell kann man bis auf einen Gipfel namens Konahuanui (946m) gehen, aber das ist dann schon eine ziemlich schwierige Sache, die man defiitiv nicht unterschätzen sollte. Wir sind nach den ersten paar Notches umgedreht. Am Grat klettert man nämlich immer diese Felsblöcke hoch und in Einschnitte runter, dann wieder hoch, wieder runter und so weiter. Das macht echt Spaß wenn man sowas mag, es hängen auch Fixseile drin, von denen man aber natürlich am Anfang nie weiß ob sie noch vertrauenswürdig sind, oder nicht. Deshalb haben wir sie lieber nicht benutzt, und sind eben irgendwann auch umgedreht. Aber schon alleine die Aussicht von den ersten paar Notches ist wunderschön, und bediente jedes Hawaii Klischee, das ich – bezüglich der Berge – hatte.

Alle Infos zur Tour

Startpunkt: Wenn man vor der Pali Lookout Platform steht und Richtung Kailua schaut, dann befindet sich der Einstieg auf der rechten Seite (genau bei folgenden Koordinaten: N21°21.979′, W157°47.624′) am Ende des Parkplatzes, noch nicht auf der Lookout Platform. Es geht zuerst sehr steil nach oben, dann in einer zugewachsenen Betonrinne links hoch, bis man einen Weg sieht und dem einfach nach oben zum Grat folgt.

Anforderungen: Es ist steil und abschüssig, und nichts für Leute mit Höhenangst oder fehlender Trittsicherheit. Deshalb auch unbedingt gute Schuhe mit Profil anziehen. Wegen dem Klima sollte man außerdem einen kleinen Rucksack mit Getränken dabei haben, auch wenn man nur ca. 1-1,5h und 1,5km unterwegs ist, je nachdem wie weit man am Grat entlang geht.

Noch mehr Infos und schöne Bilder gibt es auf dieser Website (auf englisch).