Der Olomana Three Peaks Trail auf Oahu, Hawaii

Der Olomana Three Peaks Trail auf Oahu, Hawaii

7. Februar 2020 1 Von Apollonia

An unserem zweiten Tag auf Hawaii – auf der Insel Oahu – wollen wir gleich nochmal wandern gehen, und anschließend den Tag am Strand ausklingen lassen. Nachdem am Tag vorher die kurze Wanderung auf den Crouching Lion’s Head sehr schön war, überlegen wir wo die zweite Wanderung hingehen soll. Recht schnell entscheiden wir uns für den Olomana Three Peaks Hike, auch Olomana Ridge Trail genannt. Er befindet sich bei Kailua an der Südostküste Oahus. Die drei Peaks sind ansteigend in ihrer Schwierigkeit, wobei wohl der dritte sehr schwer sein soll. Am Ende waren wir dann nur am ersten, denn der war auch der höchste, und wir wollten ja hinterher noch an den Strand – im November wird es auch auf Hawaii schon früh dunkel.

Wir fahren also mit dem Auto Richtung Kailua, und dann dort zum Trailhead. Zuerst versuchen wir mit dem Auto direkt zum Trailhead zu fahren, das geht dann allerdings nicht, denn man hätte durch einen privaten Golfplatz fahren müssen, mit Kontrollhäuschen am Eingang. Also fahren wir wieder ein Stück zurück. Der Parkplatz für den Olomana Trail liegt am Kalanianaole Highway, von dort geht man dann die Loop Road wieder runter zum Golfplatz, kurz durch diesen hindurch (das ist erlaubt, der Pförtner hält uns nicht auf) und nach ca. 5-10 min steht ein Schild links am Waldrand zum Olomana Trail. Der Olomana Three Peaks Hike ist offiziell erlaubt – gefühlt eine Seltenheit auf Oahu.

Es hieß in meiner Beschreibung aus dem Internet, der Weg sei am Anfang recht matschig, und zum Glück waren wir am Tag vorher schon wandern, sodass ich diesmal Bergschuhe und keine Barfußschuhe anhabe, und mein Mann seine Trekkingschuhe. Die sind Gold wert! Meine Hose ist leider nicht so ganz perfekt, die meines Mannes auch nicht. Wir nehmen uns vor am nächsten Tag in Honolulu mal zu schauen ob wir das kriegen, was die anderen auch so anhaben – für den Mann eine leichte Sporthose oder geeignete Badehose, für mich eine kurze Hose aus Bikini-Stoff. Das wäre so viel besser! Es ist nämlich so heiß und schwül, dass einem der Schweiß echt in Bächen runter läuft – auch wenn die Luft im Wald und vor allem dann am Grat und Gipfel oben besser ist als unten oder in der Stadt.

Die Leute, die uns entgegen kommen sind extrem schlammig – da machen wir uns schon ein wenig Sorgen… Ist dann aber gar nicht so schlimm. Gut, der Anfang ist wirklich matschig, und man muss sich gut an Ästen und Lianen festhalten um nicht auszurutschen und in den Matsch rein zu fallen… Wir sind echt langsam und vorsichtig. Nach einiger Zeit gehts aber dann, und dann kommen wir auch gut voran. Dieser Wald ist echt der Hammer, so urwaldmäßig, üppig und voller cooler Bäume, Palmen und Farne. Außerdem hört man immer wieder tropisches Vogelgezwitscher und es riecht ganz speziell nach Urwald… Der Weg ist steil und geht ohne viel Firlefanz erst zum Grat hoch, und dann dort entlang bis zum ersten Gipfel.

Zum Teil mit Kraxeleien – für Leute mit Höhenangst, oder nach stärkerem Regen nicht zu empfehlen. So aber für uns interessant und abwechslungsreich. Wenn auch recht anstrengend. Es sind zwar nur ca. 480hm und 2,2km aber eben bei dem Klima, und auf dem matschigen Untergrund… Wir gehen nur bis zum ersten Gipfel, dem Mount Olomana (501m), wobei der zweite auch noch gut machbar aussieht, aber wir wollen ja noch an den Strand nachher und eine schöne Gipfelpause genießen. Es sind außer uns noch ein paar einheimische Leute in unserem Alter da, alle super sportlich… Die Mädels hier haben alle oben rum nur so Sport-BHs an, und als Hose eben diese kurze Hose aus Bikini-Stoff, oder lange (!) Leggings. Die meisten wandern in Turnschuhen. Vielleicht sind die deswegen alle so schlammig? Barfußschuhe sind jedenfalls sicher nicht zu empfehlen, und ich tat mir mit meinen Bergschuhen definitiv viel leichter als die Leute mit Turnschuhen. Ach ja – es waren auch Leute barfuß, aber die fanden das dann selber nicht so toll und haben mich beim Abstieg um meine Schuhe beneidet.

Wir haben insgesamt 3,5h für die Tour gebraucht, waren aber sicher mindestens eine Stunde am Gipfel. Es war so cool, die Aussicht, der Urwald, der abwechslungsreiche Weg… Es hat sich echt gelohnt. Und schlammig waren wir hinterher auch nur bis zu den Knien, die Klamotten waren zwar nass geschwitzt, aber nicht zu dreckig für unser Mietauto. Wir sind nach der Wanderung kurz 10 min zum Kailua Beach gefahren, und haben da eine halbe Ewigkeit in einem wunderbar türkiesen Wasser ohne großartig Wellen gebadet. Wandern und hinterher im Meer baden ist klasse 🙂

Alle Infos zur Tour auf dem Olomana Three Peaks Trail

Startpunkt: Der Trailhead befindet sich auf privatem Gelände, nämlich einem Golfplatz. Dort kann man nicht parken. Die nächstgelegene Parkgelegenheit befindet sich an der Kreuzung zwischen Auloa Road, Loop Road und Kalanianaole Highway in Kailua. Dort gibt es auch eine Bushaltestelle des Bus Nummer 672. Vom Parkplatz aus läuft man die Loop Road bergab Richtung Golfplatz, und dann im Golfplatz weiter die Straße entlang, bis linkerhand ein Schild den Olomana Trail anzeigt.

Anforderungen: Der Weg ist zum Teil steil, abschüssig und am Anfang extrem matschig. Das wird zum Glück nach einer Weile besser, und sobald man am Grat oben ist, geht sich der Weg wirklich gut. Man muss zum Ende hin ein wenig kraxeln, es hängen auch Fixseile drin, die man aber eigentlich gar nicht braucht. Aber Höhenangst sollte man trotzdem keine haben. Der erste Gipfel ist recht einfach zu erreichen (ca. 480hm, 2,2km), der zweite zwar schwieriger, aber noch gut machbar, und der dritte ist nur was für Geübte, die Lust auf Kraxeleien haben.

Ausrüstung: Das Wichtigste sind Schuhe mit stabiler Sohle und gutem Profil. Außerdem wie immer genug zu Trinken und Mückenmittel. Der Weg ist recht leicht zu finden, aber trotzdem empfehle ich eine offline Karte mit gps mitzunehmen.

Noch mehr Infos und schöne Bilder findest du auf dieser Website (auf englisch) – allerdings schauen dort die Kraxeleien gefährlicher aus als sie sind.